Die etwas andere Gewichtsdecke ( Teil 1 )

9. April 2019


(Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung)

Vor einiger Zeit kam meine Nichte auf mich zu und gab mir den Hinweis, da ich „dieses Patchwork oder so“ mache, mich doch einmal mit „Gewichtsdecken“ zu beschäftigen. Die, die es zu kaufen gäbe, wären, nun ja, rechteckig und einfarbig, meist grau oder dunkelblau, für Kinder etwas bunter im Stoff, aber eben nicht der Knaller. Hm. Dass es so etwas wie „Gewichtsdecken“ gibt, war mir bis dahin unbekannt. Das Internet hat mich schnell aufgeklärt. Hier die Kurzfassung: Gewichtsdecken sind mit Plastik- oder Glaskügelchen, Reis, Linsen oder anderen Materialien gefüllte Decken und werden zu therapeutischen Zwecken verwendet. Sie kommen bei der Therapie von Entwicklungsstörungen (z.B. ADHS, Autismus), Schlafproblemen, Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen zum Einsatz. Das Gewicht der Decke, das ca.10% des eigenen Körpergewichtes betragen soll, hat eine entspannende Wirkung auf Muskeln und Gelenke, so dass der Körper innerlich zur Ruhe kommen kann. Oh, keine leichte Aufgabe. Es muss in einer Form genäht sein, die nicht quadratisch oder rechteckig ist. Das gibt es bereits. Und man muss es befüllen können. Lange Rede, kurzer Sinn: Zwei Dinge vielen mir spontan ein. Hexagon und Schildkröte. „Schildkröte“, weil ich deren Panzer nicht nur mit „Gewicht“, sondern auch mit „Schutz“ und „Rückzug“ in Verbindung bringe. „Hexagon“ ist eine geometrische Form, die man beim Nähen problemlos aneinander reihen und vorher befüllen kann.

Mit Papier und Stiften ausgestattet, entstand der folgende Entwurf:

Als Schablone zum Zuschneiden der Stoffe habe ich ein Hexagon mit einer Kantenlänge von 3 ¾ inch gewählt. Befüllen werde ich die Hexagons mit sehr kleinen Glaskügelchen, eher Glas Sand. Die Decke ist dann waschbar und für Allergiker geeignet. Da ich, was verschluck bare Kleinteile und Kleinkinder betrifft, zu den übervorsichtigen Müttern gehöre, werde ich mit jeweils zwei Lagen Stoff innen und außen arbeiten. Die Stoffe müssen dicht gewebt sein und gut vernäht werden, damit die kleinen Glaskügelchen nicht herausfallen können. Bei den Stoffen habe ich mich für fünf verschiedene unifarbene Baumwollstoffe entschieden. Der Stoff für den Panzer stammt aus der Kollektion „Rosa“ von Moda Fabrics, die Rückseite ist passend zum Thema der Stoff „Aura“ von Art Gallery Fabrics. Die Decke wir zum Schluss eine Größe von 40“ x 60“ (100cm x 150cm) haben.

Entsprechend dem Entwurf werden die Hexagone in der jeweiligen Farbe und Anzahl zugeschnitten. Für die zweifarbigen Hexagone habe ich beide Stoffe zusammengenäht und anschließend zugeschnitten.

Kopf und Schwanz betone ich mit einem Zierstich (Nr.458) zusätzlich.

Dann werden jeweils drei Hexagone mit einer Nahtzugabe von 1/4 inch so zusammengenäht, dass sich das Hexagon für die Oberseite in der Mitte befindet.

Beim Zusammensteppen lasse ich eine ca.4cm breite Wendeöffnung.

Der Stoff wird durch die Öffnung gewendet, alle Ecken glatt ausgearbeitet und anschließend gebügelt. Damit beim Nähen die Nadel nicht mit dem Glas Sand kollidiert, steppe ich im Abstand von ¼ inch zur Außenkante eine zusätzliche Naht. Die Öffnung zum Befüllen des Hexagons lasse ich dabei frei.

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